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Der schwarze Hund

Die erste Strasse, welche den Boden mit dem Berg verband und noch verbindet, ist die vordere Bergstrasse (heute Vorderbergstrasse), welche im Jahre 1876 erstellt wurde. An der Kantonsstrasse am See beginnend, zieht sie sich in sanfter Steigung das Dorf hinauf, am neuen Schulhaus und der schönen Pfarrkirche vorbei gegen das Oberdorf hin und dort an der schön renovierten Antoniuskapelle vorbei in vielen Windungen den Berg hinan. Wie schon oben erwähnt, führt auch der alte Kirchweg von der Gegend des heutigen Dorfes gegen das Oberdorf durch mehrere Liegenschaften und den Hauwald nach Zug. An diesen alten Kirchweg knüpft sich mannigfacher Geisterspuk. So erzählt eine Sage, dass eine Person nach ihrem Tode nachts in Gestalt eines grossen schwarzen Hundes durch diesen alten Zugerweg wandeln musste. In verschiedenen Gebäuden, so in der Scheune der Dürrenburg, in den Häusern Untertal und Platten durften in gewissen Nächten, so besonders in den Fronfastennächten, Türen und Tor nicht verschlossen werden, weil dieser Hund dort hindurch gehen musste. Auf der Stiege vor dem Hause im Untertal pflegte er auszuruhen. Drei oder vier Burschen wollten einst diesen Hund bei genannter Stiege abpassen, um ihn aus nächster Nähe zu besichtigen, sie konnten aber durch die frommgläubige Mutter davon abgehalten werden. Einer dieser Burschen hat ihn später, wie er oft erzählte, doch zu sehen bekommen. Wie er einst abends, als es schon ziemlich dunkel war, vom Dorf nach Hause ging, sei unterhalb dem Kilchmatthaus ein Hund neben dem Weg - die jetzige Bergstrasse war damals noch nicht - im Gras gelegen. Der Hund sei gross und schwarz gewesen, habe ein pudelartiges Aussehen gehabt und grosse, leuchtende Augen. Wie er ihn gesehen, sei er etwas erschrocken, doch gefürchtet habe es ihn nicht, sie haben einander gegenseitig fest angeschaut, aber ihn zu reizen habe er nicht gewagt, er sei seines Weges gegangen und der Hund sei ruhig liegen geblieben. Andern Tages sei das Gras, wo der Hund gelegen, schwarz verbrannt gewesen. Seit Jahrzehnten hat man von diesem wandelnden Hund nichts mehr verspürt.

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